von Heinar Kipphardt


Foto: Thomas Aurin

Bruder Eichmann am Schauspiel Köln (Teaser) from Mathis Nitschke on Vimeo.

Premiere: 23. Oktober 2021, Schauspiel Köln
Regie: Thomas Jonigk
Bühne & Kostüme: Lisa Däßler
Musik/Sound: Mathis Nitschke

Mit: Jörg Ratjen & Mitgliedern der Oldschool (Gabriele Seiler-Seidler/ Thomas Bender & Lily Annette Schumacher / Horst Sommerfeld

Spieltermine:https://www.schauspiel.koeln/spielplan/spielplan/2021-11/bruder-eichmann/

»Tod durch den Strang« lautet 1961 in Jerusalem das Urteil gegen Adolf Eichmann, den Planer und Organisator des Holocaust. In einem der meist beachteten Gerichtsprozesse der Nachkriegszeit kommen unerträgliche Details über die nationalsozialistische Vernichtungsmaschinerie und deren Täter*innen ans Licht der Weltöffentlichkeit, denn der Angeklagte redet.
Autor und Dramaturg Heinar Kipphardt – neben Peter Weiss und Rolf Hochhuth einer der Hauptvertreter des Dokumentartheaters der 1960er Jahre – destilliert aus über 3.500 Seiten Vernehmungs- und Gerichtsprotokollen einen Theatertext. Das Stück kommt 1983 posthum in München zur Uraufführung. »Ein Prozess hat mit dem Schauspiel gemein, dass beide mit dem Täter beginnen und enden, und nicht mit dem Opfer«, schreibt Hanna Arendt in ihrem Bericht EICHMANN IN JERUSALEM. Diesen Täter, diesen »Bruder« (»Bruder Hitler« – Thomas Mann) rückt Kipphardts Stück in unangenehme Nähe.

Thomas Jonigk, der sich in den vergangenen Spielzeiten mit den Inszenierungen RÜCKKEHR NACH REIMS von Didier Eribon oder GEGEN DEN HASS von Carolin Emcke mit zeitgenössischen soziopolitischen Themen auseinandersetzte, widmet sich in seiner nächsten Arbeit für das Schauspiel Köln diesem zeithistorischen Dokument.

BRUDER EICHMANN