Thomas Jonigk wurde 1966 in Eckernförde (Ostsee) in eine Arbeiterfamilie geboren, schaffte 1982 den Realschulabschluss und im gleichen Jahr den Sprung auf das Gymnasium.

Noch am Tag der Zeugnisausgabe im Juni 1985 zog er nach Westberlin (ein Bedürfnis, das sich seit der Lektüre von Döblins „Berlin Alexanderplatz“ und Christiane F.s „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ als zwölfjähriger in ihm verfestigt hatte). Dort studierte er Mediävistik, Neuere Deutsche Literatur und Theaterwissenschaft an der Freien Universität, die er 1991 mit Magister („Aspekte des Nero-Bildes in der mittelalterlichen deutschen Literatur“) abschloss. Seine Dissertation im Fachbereich Mediävistik / Historische Anthropologie mit dem Thema „Männliche Schwangerschaft in der europäischen Literatur des Mittelalters“ brach er nach achtzig fragwürdigen Seiten ab und entschloss sich, hauptberuflich Theaterautor zu werden.
Danach war er als Regisseur u. a. am Schauspielhaus Wien, am Theater Luzern, am Schauspielhaus Zürich, am Staatstheater Wiesbaden, am Staatsschauspiel Dresden, am Schauspiel Köln und am Theater an der Wien tätig. Weitere Arbeiten – auch als Opernregisseur – sind für die nächsten Jahre in Planung.

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ÜBER THOMAS JONIGK

Thomas Jonigk wurde 1966 in Eckernförde (Ostsee) in eine Arbeiterfamilie geboren, schaffte 1982 den Realschulabschluss und im gleichen Jahr den Sprung auf das Gymnasium.

Noch am Tag der Zeugnisausgabe im Juni 1985 zog er nach Westberlin (ein Bedürfnis, das sich seit der Lektüre von Döblins „Berlin Alexanderplatz“ und Christiane F.s „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ als zwölfjähriger in ihm verfestigt hatte). Dort studierte er Mediävistik, Neuere Deutsche Literatur und Theaterwissenschaft an der Freien Universität, die er 1991 mit Magister („Aspekte des Nero-Bildes in der mittelalterlichen deutschen Literatur“) abschloss. Seine Dissertation im Fachbereich Mediävistik / Historische Anthropologie mit dem Thema „Männliche Schwangerschaft in der europäischen Literatur des Mittelalters“ brach er nach achtzig fragwürdigen Seiten ab und entschloss sich, hauptberuflich Theaterautor zu werden. Schon 1991 war sein erstes Theaterstück entstanden, 1993 waren es bereits drei („Von blutroten Sonnen, die am Himmelszelt sinken“, „Rottweiler“, „Du sollst mir Enkel schenken“), die 1994 in schneller Folge uraufgeführt wurden. 1995 wurde Jonigk von der Zeitschrift „Theater Heute“ zum „Nachwuchsautor des Jahres“ gekürt. Trotz des üblichen Hypes, des Verlustes des Labels „Jungautor“ und der rauhen Realität des Berufs „Theaterautor“ sowie zahlreicher Sinnkrisen und anwachsender Idiosynkrasien schreibt Thomas Jonigk bis heute Theaterstücke, (wenige) Hörspiele, Libretti, Drehbücher und Romane. Heute nimmt Prosa einen immer grösseren Raum in seiner Arbeit ein. Jonigks Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und mit Preisen ausgezeichnet, unter anderem erhielt er den „Prix Amphi“ für den besten nicht-französischen Roman in französischer Übersetzung sowie den „Anerkennungsbeitrag Literatur“ 2013 der Fachstelle Kultur des Kantons Zürich für seinen Roman „Melodram.

Neben dem Schreiben ist Jonigk Theaterpraktiker und arbeitet als Regisseur, Dramaturg und Dozent (hier vor allem fünf Spielzeiten lang als Leiter des „Autorenlabors am Düsseldorfer Schauspielhaus“ – eine Einrichtung zur Förderung junger Dramatiker). Bereits 1990 machte Jonigk erste Erfahrungen als Musikdramaturg an der Oper Dortmund, 1991 gründete er (gemeinsam mit Stefan Bachmann, Tom Till, Lars-Ole Walburg und Ricarda Beilharz) die freie Berliner Theatergruppe „Theater Affekt“ und war als Schauspieldramaturg (vor allem mit den Regisseuren Stefan Bachmann und Tina Lanik) u.a. am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Theater Neumarkt Zürich, beim Steirischen Herbst, am Schauspielhaus Wien (dessen Chefdramaturg er von 1997 – 1999 war) und an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz tätig. Als Musiktheaterdramaturg arbeitete er (hier vor allem mit dem Regisseur Christof Loy) u.a. bei den Salzburger Festspielen, an der Deutschen Oper am Rhein sowie an der Opéra National de Lyon.

Sein Debut als Regisseur gab Thomas Jonigk an der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz mit einer Inszenierung seines Stücks „Rottweiler“. Danach war er als Regisseur u. a. am Schauspielhaus Wien, am Theater Luzern, am Schauspielhaus Zürich, am Staatstheater Wiesbaden und am Staatsschauspiel Dresden zu Gast. Weitere Arbeiten – auch als Opernregisseur – sind in Planung.

Bis zum Sommer 2013 war Thomas Jonigk vier Spielzeiten lang fester Autor und Dramaturg am Schauspielhaus Zürich, wo seine Theaterfassung von Gottfried Kellers „Martin Salander“ (Regie: Stefan Bachmann), „Täter“ (Regie: Daniela Löffner) und „Weiter träumen“ (Regie: Christof Loy) zu sehen waren. Als Dramaturg hat er hier vor allem mit Barbara Frey, aber auch mit Stefan Bachmann, Christof Loy, Tina Lanik, Daniela Löffner und Lars-Ole Walburg gearbeitet.
Thomas Jonigk lebt als freier Schriftsteller und Regisseur in Berlin und Köln, wo er seit Beginn der Spielzeit 2021/22 das Amt des Chefdramaturgen innehat.